Finnland
Mittwoch 27.6.2017
Embrach - Ludwigsburg 217 km
Der Morgen begann mit Packen schnell vorbei. Meine Wohnmobilgarage ist so ziemlich voll. Wir haben viele Sachen die zu Hause unnötig aber noch gut brauchbar sind in das Mobil gepackt um es nach Finnland ins Ferienhaus zu bringen. Der Morgen ging wie im Fluge vorbei. Ich bin am Nachmittag noch ins Geschäft gegangen. Um 17.15 Uhr wurde vom Geschäftsführer im Vortragssaal, die Belegschaft rund 100 Personen, über den Geschäftsgang im letzten Jahr und das erste Quartal informiert. Anschliessend gab es Apero und feine Rindsfilet vom Grill. Ich musste etwas nachhelfen, da die Schlange vor dem Grill lang war. So schob mir Franz der Grilleur schnell zwei schöne Stücke auf den Teller. Nach dem Dessert, den ich natürlich auch nicht verpassen wollte, verabschiedete ich mich und fuhr nach Hause, wo alles bereit stand für den ersten Trip noch am Abend. Ich wollte noch über das Leonberger Kreuz fahren, da am Morgen grosser Stau garantiert ist. Wir konnten um 20.30 Uhr starten. Kater Minusch schaute wehmütig uns nach. Wir kamen ohne Probleme bis nach Stuttgart. Ein kleiner Stau erwartete uns auch noch mitten in der Nacht. ES stand nur eine Spur zur Verfügung. Trotzdem ging es sehr schnell. Gegen 23.00 Uhr erreichten wir Ludwigsburg unser geplanter Stellplatz. Eine grosse Parkfläche hatte im hinteren Teil 7 mit Wohnmobil Symbol reservierte Flächen. Es fing an zu Regnen und das die ganze Nacht ohne Unterbruch. Wir haben trotzdem gut geschlafen.
1798 befahl der spätere König Friedrich I., die lange vernachlässigte Gartenanlage neu zu gestalten. Sie entsprach längst nicht mehr dem Geschmack der Zeit. Der Südgarten wurde schlichter in großen Flächen angelegt und erhielt einen Wasserkanal in der Mitte. Für sich selbst und seine Ehefrau, die englische Prinzessin Charlotte Mathilde, gab er zwei kleine Privatgärten im englischen Stil in Auftrag: Der Friedrichsgarten und der Mathildengarten entstanden als Refugium direkt neben ihren Gemächern.
VOM SCHLOSSPARK ZUM MÄRCHENGARTEN
Nachdem Ludwigsburg nicht mehr Residenz war, wandelte sich der Schlosspark zum Obstgarten. Erst 1954 brachte die Gründung des Blühenden Barock, einer ständigen Gartenschau mit Märchengarten, neues Leben in die ehemaligen herrschaftlichen Gärten. Die gelungene Mischung aus der erhaltenen historischen Originalsubstanz, einfühlsamen Rekonstruktionen und dem in der Nachkriegszeit geschaffenen Bestand machen den Ludwigsburger Schlossgarten zu einem beliebten und lohnenden Ausflugsziel.
Donnerstag, 29.6.2017
Ludwigsburg - Bad Soden-Allendorf 347 km
Am Morgen nach dem Frühstück hatte es sich dann ausgeregnet. Da wir direkt am Schloss Ludwigsburg standen benutzen wir die Gelegenheit auf einen Spaziergang durch den wunderschön angelegten Garten mit den Üppig blühenden Blumenbeeten, dem herrlichen Baumbestand und idyllischen Wasserläufen. Die weitläufigen Parkanlagen rund um Schloss Ludwigsburg haben trotz mancher Veränderungen den Charakter einer Residenz auf dem Lande bewahrt.
Nachdem wir etwas umständlich die Stellplatzgebühr über Telefon bezahlt hatten fuhren wir weiter. Wir kamen gut voran bis kurz vor Würzburg. Dort gibt es eine Baustelle die sonst schon immer Stau verursacht. Diesmal stand aber noch ein Lastwagen auf den sonst schon beengten Spuren. Rund zwei Stunden brauchten wir bis wir endlich Richtung Kassel abzweigen konnten. Nach dem anstrengendem Teil gönnten wir uns eine Kaffeepause, jawohl natürlich mit Kuchen. Wir hatten ja noch kein Mittagessen genossen. Ohne grössere Probleme konnten wir den Rest der Strecke bewältigen. In Bad Soden waren wir vor einigen Jahren schon einmal. Der Stellplatz auf den Franzenwiese ist sehr schön gelegen und praktisch leer. Wir spazierten etwas durch die wunderschöne Altstadt.
Tuulia machte mich auf den schönen Garten der Kirche aufmerksam. Diesen hatte ich mit Rolf und Nelly gesucht, aber am falschen Ort. Dieser ist hier und nicht in Hammelburg wie ich dachte. Sorry ihr beiden. Ich habe desshalb einige Fotos gemacht, damit ihr doch noch einen Eindruck habt. Wir sind am Abend dann noch nach Soden spaziert. Zuerst sieht man das grosse Gradierwerk. Nach einem kleinen Spaziergang durch das schmucke kleine Dorf haben in einer schönen Gartenwirtschaft richtig gemütlich Abend gegessen. Den Rest des Tages verbrachten wir in unsrem zu Hause mit Fussball schauen und Homepage machen.
Freitag 30.6.2017
Bad Soden-Allendorf - Travemünde 475 km regnerisch
Am Morgen schliefen wir lange. Tuula ging nochmals in das Städtchen um Sandalen zu kaufen, die sie am Abend vorher gesehen hatte. Ich entsorgte das Wohnmobil und holte sie anschliessend ab. Dann ging es los Richtung Göttingen. Nach zwei Kilometer eine Tafel Kirschen zu verkaufen. Wir griffen zu und schon hatten wir die Zwischenverpflegung an Bord. Auf der Autobahn ging es zügig voran. Mit dem Tempomat konnte ich die 100 km halten. In der Nähe der Lüneburger Heide machten wir einen kleinen Abstecher in die Natur. Wir sahen ein schönes Landhaus in Soltau mit Schilfdach. Ein kurzer Halt mit Mittagessen hatte sich gelohnt. Heideschnucken und für mich Fisch wurde bestellt. Das schmeckte hervorragend und nun waren wir bereit für die schlechte Nachricht vom Navi. Stau mit einer Stunde Verzögerung in der Nähe von Hamburg zeichnete sich ab. Mit Hilfe der angezeigten Umleitung konnten wir die ersten 15 km umfahren. Als wir wieder auf der Autobahn waren kam der Hammer bereits nach kurzer Fahrzeit wieder. Ich glaube alle Fahrzeuge von ganz Deutschland waren in Hamburg. Dazu gesellten sich tausende Lastwagen. Vier Spurig stehen, fahren, stehen usw. war angesagt. Rund um uns herum nur Fahrzeuge. Auf der Gegenseite, bei den Einfahrten und vor uns, alles verstopft. Ich Entschloss mich auf anraten der netten Frau vom Navi die Autobahn zu verlassen und die Landstrassen zu benutzen. Der erste Teil war dann auch ganz gut zumal ich an einer Tankstelle nach 100 km zum ersten mal Tanken musste zu 1.05 € der Liter Diesel. Die Freude währte aber nicht lange. Eine weitere Hiobsbotschaft kündigte sich auf meiner Fahrhilfe an. Strasse gesperrt. Was war denn das ? Infolge Belagsarbeiten war eine Strasse gesperrt und eine Umleitung eingerichtet. Die Strassen waren sehr eng und führten durch kleine Dörfer. Dazu der ganze LKW Verkehr. Es dauerte und dauerte bis wir endlich wieder auf die normale Strasse zurückkehren konnten. Dann ging es aber zügig nach Lübeck und Travemünde. Nach 9 stunden Fahrt für 475 km kamen wir bei strömendem Regen in Travemünde an.
Samstag, 1.7.2017
Travemünde - Växjö 200 km
Wir wollten auf den Stellplatz am Fischerei Hafen. Die Plätze waren aber nicht sehr gross, sodass wir es vorzogen etwas weiter hinten einen Grossparkplatz zu benützen. Wir waren nicht alleine. Innert kürzester Zeit standen 12 weitere Mobile auf dem Platz. Es war sehr ruhig und so wachten wir mit dem Wecker um 07.30 Uhr auf. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Skandinavienkai um auf das Schiff zu warten. Die Frau im Kassenhäuschen wollte mich nicht in dieser Reihe. Mit etwas Überzeugungskraft und einem Funkgerät begriff sie dann doch, dass wir ein Wohnmobil sind und nicht ein LKW. So bekamen wir dann doch noch die Billette und standen ganz vorne in der Reihe. Bereits nach rund einer Stunde konnten wir früh auf das Schiff. Es nieselte und war trostlos grau. Nun standen neun Stunden Fahrt vor uns. Minutengenau legte das Schiff ab. Am Kai nebenan stand noch die MS Artania, bekannt vom einer Serie am Fernsehen.
Da das Wetter zu wünschen übrig liess nahmen wir nachträglich eine Kabine. So konnten wir uns zurückziehen und ausruhen. Von elf Uhr weg gab es ein zweites Frühstück und am Abend kurz vor 19.00 Uhr ein Buffet. Nicht allzu üppig aber gut gemacht. Für 16 Euro darf man auch nicht mehr verlangen. Pünktlich kamen wir in Malmö an. Zuvor passierten wir die Öresundbrücke. Nach einem schwierigen Anlegemanöver, es blieb nicht viel Platz, lehrte sich das Schiff schnell. Ich musste durch die Röntgenstation fahren mit den LKW weil es in der Höhe bei den PW nicht passte. Ohne Folgen.
Sonntag, 2.7.2017
Växjö - Berg (Götakanal) 227 km
Nach dem Frühstück spazierten wir noch in die Stadt, die sehr schön am See liegt. Schon beim Einfahren in die Stadt fällt einem auf, wie liebevoll die zahlreichen Grünflächen und Parks gepflegt sind. In der Tat präsentiert sich Växjö als „Europas grünste Stadt“. Das hat mit Carl von Linné zu tun, der aus Småland stammt. Ihm zu Ehren heißt ein Teil von Växjös Stadtpark auch Linnéparken (der Park liegt im Anschluss an die Domkirche). Växjö ist aber nicht nur sehr grün. Die Stadt ist auch umgeben von Wasser.
Växjös Domkirche
Die charakteristische Doppelspitze der Domkirche ist von überall her gut sichtbar. In der Domkirche sind einige für die Region typische Glaskunstwerke ausgestellt. Wir haben hier auch ein Klavierkonzert mit Gesang gehört und waren begeistert von der Atmosphäre und Akustik. Der Altar entstand 1959 und ist von Jan Brazda geschaffen worden. Der Altarteppich stellt die Erde da und stammt aus dem Jahr 1995. Der Altarschrein wurde 2002 von Bertil Vallien geschaffen. Der Altarschrein zeigt das Kreuz und rechts und links die zwölf Apostel in Form von Gesichtern. Hinter dem Altar befindet sich ein Chorfenster, welches in gelben und blauen Farben den Himmel darstellt.
Der Weg führte uns weiter nach Vimmerby. Wir wollten uns nicht entgehen lassen den Geburtsort von Astrid Lindgren zu besuchen. Wir fuhren zuerst zu Astrid Lindgrens World. Die hunderte von Autos und Wohnmobile machten uns aber nicht an den Rummelpark zu besuchen. Zudem wurde er um 18.00 Uhr geschlossen. Wir waren erst um 16.00 Uhr dort. Also zogen wir zum Geburtsort Näs, der nur wenige Minuten vom Park entfernt liegt. In Astrid Lindgrens glücklicher Kindheit sehen viele den Schlüssel zum Erfolg der weltberühmten Schriftstellerin. Aus dem Bauernhof Näs ist inzwischen das Kulturzentrum Näs geworden. Besucher können dort das Elternhaus von Astrid Lindgren besichtigen und sehen, über welche Betten, Tische und Kommoden die Geschwister gehüpft sind, als sie das „Den-Boden-nicht-berühren-Spiel“ erfanden. Der erwachsenen Astrid Lindgren begegnen Besucher gleich nebenan: Im 2007 zum 100. Geburtstag errichteten Ausstellungs-Pavillon erfahren Besucher mehr über Astrid Lindgrens Leben, ihre Erfolge als Schriftstellerin und über ihr großes Engagement für die Rechte der Kinder.
Im Ausstellungstrakt kann man die Geschichte über ein Audiogerät mit verfolgen. Wenn an den einzelnen Stationen einen Knopf gedrückt wird erhält man über die Kopfhörer direkt die Erklärungen auch in Deutsch. Anschliessend machten wir einen Rundgang durch den Garten, der wunderschön angelegt ist.
In den Gärten sind Kunstwerke ausgestellt. Die sieben Wunschkreuze eine Installation regt zum Nachdenken an. Man kann im inneren Wunschzettel aufhängen. Es ist lustig die Zettel zu lesen, die in allen Sprachen verfasst sind.
Mittwoch 5.7.2017
Berg - Kapellskär 300 km
Gut ausgeruht ging es auf die letzte Etappe in Schweden. Wir fuhren mehrheitlich auf der Autobahn Richtung Stockholm. Das Wetter nicht berauschend. Kalt und Windig schüttelte es uns immer wieder heftig durch. Der Wind kam immer exakt von der Seite was mich zu häufigen Steuerkorrekturen veranlasste. Trotzdem wir kamen zügig voran. In Stockholm dann in der Umfahrung ein kleiner Stau, weil zwei Fahrzeuge sich küssten. Aber kein Vergleich zu Hamburg. Schnell waren wir vorbei und benutzen nach wenigen Kilometern dann die Nebenstrassen. Bei Stora Stava benutzen wir die 276 bis kurz vor Norrtälje. Dann ging es direkt Richtung Hafen Kapellskär. Am Ende der Strasse war ein recht grosser Hafen mit diversen Fährlinien. Breits im Hafen ist der Platz ausgeschildert. Der Campingplatz liegt im Riddersholm Naturschutzgebiet in der Mitte des Roslagen Schären, bestehend aus einer atemberaubenden Küstenlandschaft mit vielen seltenen Pflanzen und Tieren.
Gegen 17.30 Uhr fuhren wir dann weiter Richtung Linköping. Die Strasse verlief immer geradeaus gut ausgebaut mit 80 - 90 km befahrbar. Die Gegend stark bewaldet mit vielen Seen. Wir wussten noch nicht wie weit wir fahren sollen. Bei Linköping kam mir die absolut beste Idee, wir fahren nach Berg. Den Ort kannte ich von letzten Jahr. Als wir ankamen waren schon viele Mobile parkiert direkt am Göta Kanal. Es ist sehr ruhig mit einer einzigartigen Aussicht und schönem aber stark windigem Wetter.
Dienstag, 4.7.2017
Kapellskär - Nantaali Fähre
Wir mussten um 07.00 Uhr aufstehen, da die Fähre um 09.15 Uhr abfuhr. Da wir nur rund fünf Minuten bis zum Fährhafen hatten, konnten wir relativ knapp zum Fähranlieger fahren. Nach kurzer Wartezeit standen wir schon auf dem untersten Deck parkiert und mit Strom versorgt. Das Schiff hatte ein schönes Restaurant wo man sich aufhalten konnte. Es gab zuerst Frühstück was im Ticketpreis inbegriffen ist. Das wussten wir nicht und kamen schon mit vollem Magen aufs Schiff. Ich wusste zwar, dass das Buffet inbegriffen ist nicht aber das Frühstück. So mussten wir uns nun neun Stunden die Zeit vertreiben. Ich hatte Gelegenheit viele hundert Bilder zu berabeiten, so ging die Zeit schnell vorbei zumal das Wetter schlecht war. Es regnete zwar nicht aber die Aussicht in Grau doch etwas trostlos. Um 17.30 Uhr gab es dann noch ein schönes Buffet, bevor wir schon in Naantali ankamen.
Pünktlich kamen wir in Naantali an. Wir waren die zweiten, die aus dem Bauch des Schiffes gespuckt wurden. So fuhren wir dann schnellstens die 140 km nach Pori. Ein kurzer Halt und holen der vorbereiteten Sachen ging schnell. Schon waren wir unterwegs nach Kankaanpää was wir kurzfristig als unser Nachtziel planten. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes schliefen wir gut, war es doch schon bald Mitternacht. Tuulia konnte so, das sie ja Frühaufsteherin ist bereits nach sieben Uhr einkaufen.
Nach dem kurzen Abstecher zog es uns über viele kleine Strassen wieder auf die E4. Wir näherten uns der Grossstadt Stockholm was am Verkehr nach ersichtlich wurde. Auch hier gab es Stau. Die Strassen sind zwar Dreispurig und normalerweise fliesst der Verkehr. Wir hatten aber wieder einmal das Pech, dass ein Unfall zum Stau führte. Es lief aber immer, kein Vergleich mit Hamburg. So passierten wir schnell die Stadt und verliessen nach Stockholm die E18 und fuhren auf Nebenstrassen. Durch Wald und Städtchen kamen wir schlussendlich in Kappelskär an. Wir installierten uns auf dem Campingplatz der direkt am Hafen aber auch in einem Naturschutzgebiet ist. Zu Fuss suchten wir etwas Essbares und wurden im Terminal der Schiffsstation fündig. Im Umkreis von 20 km gibt es keine Möglichkeit sich zu Verpflegen. Nach der Rückkehr nahmen wir den Plan den wir an der Rezeption erhalten hatten und spazierten noch etwas durch den Wald an einen Aussichtspunkt. Dort fuhr ein Kreuzfahrtschiff vorbei, das von Stockholm nach Kopenhagen fuhr.
Donnerstag, 6.7.2017
Nach einer ruhigen langen Nacht fuhren wir nach Imatra rund 60 km zum einkaufen. Das Wetter mit 12 °C war nicht berauschend, sodass wir den Tag nutzten weitere wichtige Gegenstände einzukaufen. Gegen vier Uhr waren wir zurück. Ich machte mich an den Aufbau des Gasgrilles was sich wie ein Lego anfühlte. Nach geschlagenen drei Stunden war ich fast fertig, als es zum Nachtessen ging. Die restlichen wenigen Schrauben erledige ich dann Morgen. Markus war mit den Betten beschäftigt. Auch diese müssen zuerst zusammen geschraubt werden. So verging der Tag wie im Flug. Beim gute Nachtessen und ein zwei Flaschen Wein war es schnell Zeit zum Schlafen zu gehen.
Mittwoch, 5.7.2017
Kankaanpää - Puumala 475 km
Heute stand uns ein langer Fahrtag bevor. Nach dem reichlichen Einkaufen fuhren wir Richtung Jyväskylä und anschliessend Mikkeli nach Puumela. Unterwegs hielten wir an einer Tankstelle mit Restaurant wo es ein leckeres Lounas gab. Das sind Mittagsbuffet mit einfachen aber guten Gerichten. Ein weiterer Kaffehalt lies die lange Fahrt unterbrechen und nicht so lange erscheinen. Gegen 18.00 Uhr kamen wir an unserem Zielort an. Markus und Sandra waren noch in Imatra einkaufen und noch nicht im Ferienhaus. Wir waren keine fünf Minuten beim Haus kamen sie auch schon. Als Begrüssung wurde ein Saunagang gemacht. Der See scheint genug warm zu sein um zu Baden. Ich hab es nicht probiert. Frisch gewaschen haben wir noch etwas gegessen und bis gegen Mitternacht geplant. Wir schlafen zur Zeit im Wohnmobil.
Freitag, 7.7.2017
Der heutige Tag glich an ein Arbeitslager. Da das Haus neu ist gibt es sehr viel zu tun bis alles an seinem richtigen Platz ist. Das Wetter aber Hammermässig schön, was zu mehr Lebensfreude führte trotz Arbeitseinsatz.
Ich ging mit Bohrmaschine und diversen Schraubern ans Werk. In diversen Zimmern waren Handtuchhalter, WC Papierhalter und anderes anzuschrauben. Nach dem ich gestern noch den neuen Grill nach Anleitung (27 Punkte mit Zeichnungen) zusammenbaute in Rekordverdächtigen drei Stunden. Konnte er heute bereits das erste mal seine Qualität zeigen. Markus ist inzwischen die Kinder holen gegangen, die Morgenabend ebenfalls für eine Woche hier sein werden. Da mir Werkzeug fehlte blieb mir nichts anderes übrig als rund 10 km in den Ort zu fahren. In einem Laden indem man beinahe alles bekommt wurde ich fündig. Da Tuulia dabei war musste ich natürlich noch einen Stopp in einem Kaffee machen. Anschliessend ging es zurück. Es war schon wieder spät geworden und vor dem Abendessen (21.30 Uhr musste noch eine Runde Sauna gemacht werden. Ich zog es vor nicht in den See zu springen. Unter 24°C gehe ich nicht ins Wasser und das war es definitiv noch nicht. Anschliessend wurde der Grill eingeweiht.
Samstag, 8.7.2017
Wie jeden Morgen sind wir spät aufgestanden. Nach dem Frühstück standen noch kleinere Hausarbeiten an. Ich habe mit Sandra zusammen die Vorhangstangen montiert. In den Feuchträumen diverse Handtuchhalterungen montiert und andere Kleinigkeiten erledigt. Tuulia füllte die Garage des Wohnmobiles mit allerlei Abfall zum Entsorgen. Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Puumala. Der Weg vom Ferienhaus bis zur Hauptstrasse ist eine Achterbahn. Kiesstrasse einmal hoch dann wieder runter und immer wieder Kurven. Die 4 km ziehen sich. Kurz vor der Auffahrt zur Hauptstrasse sind diverse Container aufgestellt für die Müllentsorgung. Wir konnten alles Packmaterial aus Karton und Restmüll entsorgen.
Der Weg führte uns nach Sahalahti. Etwa 7 km nach Puumala Richtung Mikkeli gibt es ein idyllisch gelegenes Resort mit Restaurant und Veranstaltungsräumen. Die Beitzer umgebender Fereienhäuser treffen sich da um Abend zu Essen oder einfach zum Chillen. Sie kommen dann meistens mit schönen und auch grossen Motorbooten.
Nach einem Kaffeehalt ging es zurück nach Puumala. Die Stadt liegt im von zahllosen Seearmen des Saimaa-Sees und Osern zergliederten Südteil der Landschaft Savo. Die Küstenlänge im Gemeindegebiet beträgt mehr als 3.000 Kilometer, die Anzahl der Inseln mit einer Größe von mehr als 20 Ar liegt bei über 1.000. Im Norden hat Puumala Anteil an der Insel Hurissalo, der mit 174 Quadratkilometern größten Binneninsel des Saimaa-Sees. Das neue Wahrzeichen der Gemeinde ist jedoch die 1995 fertiggestellte Brücke über die Wasserenge Puumalansalmi nahe dem Kirchdorf. Mit einer Länge von 781 Metern ist sie die viertlängste Brücke Finnlands.
Wir kauften noch Essen ein und gönnten uns ein Eis. Auf dem See herrschte Hochbetrieb. Es fand ein Motorboot Rennen statt. Dementsprechend war auf viel Volk auf den Beinen. Inzwischen haben wir erfahren, dass Markus mit den Kindern in Helsinki gelandet war. Es stellte sich dann schnell heraus, dass kein Gepäck mitgekommen war. Nun musste er zuerst einige Kleider, Zahnbürste und andere Kleinigkeiten besorgen. Damit hat er viel Zeit verloren. Um 22.00 Uhr waren auch sie am Zielort. Im Laufe des Nachmittages kündigte sich noch Besuch an. Silvia und Albert Welti aus Rorbas waren in der Nähe in Punkkaharju und kamen noch schnell zu Besuch. Wir hatten noch Luftballons, die wir für die Kinder aufblasten und der Strasse entlang an den Bäumen befestigten. Das war ein bunter Weg. Einen Ballon habe ich mit Tobler angeschrieben und oben am Weg als Markierung hingehängt. Ohne Probleme erreichten sie unser Ferienhaus. Wir sassen anschliessend noch lange am Tisch und erzählten von der Reise und der Weltgeschichte. Die Kinder waren noch putz Munter und erkundeten zuerst das Terrain. Spät kehrte dann Ruhe ins Haus.
Sonntag, 9.7.2017
Ein schöner warmer Tag begann spät für uns. Wir hatten mit Weltis um 08.00 Uhr Morgenessen abgemacht. Wir erwachten aber erst um 08.45 Uhr. Sie hatten bereits gefrühstückt, kamen aber dennoch zu uns ins Wohnmobil und tranken eine Tasse Kaffee mit.
Wir haben noch lange filosophiert. Gegen Mittag verabschiedeten sie sich und zogen weiter nach Tampere. Es war eine erfrischende Begegnung in einem fernen Land. Heute können wir es gemütlich angehen nicht nur weil es Sonntag ist. Die wuchtigsten Arbeiten sind erledigt. Tuulia macht sich mit Joana an die Arbeit und setzt Blumen- und Beerensträucher vor dem Haus.
Nach dem Mittagessen war Baden angesagt. Das Wasser ist angenehm warm. Die Kinder plantschen stundenlang. Das Gummiboot und die Schwimmringe sind ein probables Hilfsmittel als Schwimmhilfe. Nach dem Schwimmen und der Sauna wurde der Grill angeschmissen.
Montag, 10.7.2017
Wunderschönes warmes Wetter erwartete uns beim Aufstehen. Nach dem Frühstück konnten wir es gemächlich nehmen, da die wichtigsten und dringlichsten Arbeiten verrichtet waren. Markus und Tuulia kümmerten sich um das Essen und gingen in Puumala einkaufen. Sandra und ich hüteten die Kinder, die den See voll ausnutzen bis zum frieren. Das Wasser ist aber immerhin 22° C.
Am Nachmittag als die beiden aus der Stadt zurückkehrten wurde zuerst einmal Zvieri gemacht. Anschliessend wieder baden. Ich habe mit Janne im Boot eine Insel umrundet. Es war weiter als es von weitem aussah. Mit etwas Wasser wäre der Ausflug angenehmer gewesen. So trank ich aus dem See ohne Nachwirkungen. Am Abend wurde der gekaufte Lachs gegrillt. Rund 1.5 kg wog eine Seite. Am Tisch begann dann das Drama. "Was der Bauer nicht kennt isst er nicht"; ist ein Sprichwort das sehr zutreffend ist auf die Kinder. Elina und Finja weigerten sich vehement Fisch zu Essen. Joana war cleverer und packte den Fisch in den Kartoffelstock und ass ziemlich viel davon. Nicht einmal probieren wollten sie. Wir genossen den wirklich fangfrischen Fisch, der gegrillt herrlich schmeckte. Dazu zur Einweihung des Hauses eine Flasche Champagner. Damit war der Abend gerettet.
Dienstag, 11.7.2017
Das Wetter ist nach wie vor schön und warm. Der Himmel verspricht aber nichts Gutes. Es ist leicht bewölkt geworden. Ich habe mich mit dem Zusammenbau eines Gestelles in der Garage befasst. Damit war ich gut zwei Stunden beschäftigt. Nun haben wir auch noch in der Garage Ordnung. Die Kinder beschäftigten sich mit einem Nordischen Spiel.
Gegen Abend wurde wieder die Sauna eingeheizt. Der See ist mit 20 °C etwas kühler geworden. Nichts für mich. Die Sauna aber war schön. Anschliessend wurde gekocht. Es wird immer recht spät bis wir Essen. Bis alle versorgt sind und am Tisch sind ist es schnell 21.30 Uhr. Trotzdem geniessen wir den Abend mit wunderschönen Sonnenuntergängen. Im Laufe des Abends begann es leicht zu regnen.
Mittwoch, 12.7.2017
Wie erwartet regnet es heute. Die Temperaturen blieben aber glücklicherweise oben. Markus hat heute nochmals zum X-ten mal sich nach den Koffern informiert. Es wurde ihm mitgeteilt, dass der Camion gestern in der Nähe war, aber die Strasse zu eng sein für das Gefährt. Beim Bau war ein Sattelschlepper mit Holzelementen am Haus. Ohne ein Telefon oder eine Mitteilung nahm er die zwei Koffer wieder nach Kuopio mit. (250 km). Markus entschloss sich die Koffer selbst zu holen. Rund 4.5 Std Fahrt. Die Finnair brachte es nicht fertig innert vier Tagen die in Zürich stehen gelassenen Koffer ins Ferienhaus zu liefern ! Ein Armutszeugnis. Service sieht anders aus. Die Kinder spielten noch ein wenig im oberen Stock des Hauses. Markus hat eine richtige Spielhöhle mit Tischtennistisch und Töggelikasten eingerichtet.
Gegen Mittag sind wir mit den Kindern nach Puumala gefahren. Da wir den Mietwagen nicht hatten weil Markus die Koffer holen gegangen ist mussten wir mit dem Wohnmobil fahren. Mit sieben Personen eigentlich ein idealer Bus. Aber nicht ganz Gesetzeskonform. Es sind aber nur sechs Kilometer ohne grossen Verkehr. In der Stadt suchten wir ein Restaurant. Mit den diversen Wünschen und mit der Zöliakie ist es schwierig bis alle gegessen haben. Aber schlussendlich waren alle satt. Nun stand der grosse Einkauf auf dem Programm. Für eine achtköpfige Familie eine Herausforderung. Nach einem kurzen Kaffeebesuch und Kuchen fuhren wir wieder ins Ferienhaus. Der Abend wurde mit Spielen verbracht, denn es regnet immer noch.
Donnerstag, 13.7.2017
Ein schöner Tag erwartete uns. Strahlender Sonnenschein als wir aufwachten. Wir benützen den Tag um um das Haus herum die gefallenen oder gefällten Bäume zu sammeln und dann zu zersägen.
Es wurde geschnitzt was das Zeug hielt. Stundenlang konnten sie sich beschäftigen mit der Holzbearbeitung. Der Zweck der Übung ? Spiessherstellung für Mash Mellows zu braten. Ich habe mich mich dem umliegenden Holz beschäftigt und eine recht grosse Menge zu kleinen Stücken gesägt. Die nächsten fünf Saunagänge sind gesichert. Zuerst muss das Holz aber noch ein Jahr trocknen. Die Zeit verging schnell. Es gab Mittagessen. Nachher wollten die Frauen noch in Puumala einkaufen gehen.
Markus machte das versprochene Feuer. Holz gab es zu genüge. Es lag schon mehr als ein Jahr auf dem Boden und war ideal für das Feuer. Nachdem langsam Glut vorhanden war wurde de geschnitzten Stöcke getestet. Je nach Ausführung konnten gar zwei Mash Mellows aufgespiesst werden. Jeder spiesste auf seinen Stock die klebrige süsse Masse, die vorsichtig der Hitze ausgesetzt werden musste. Als ob alle diese Prozedur schon vielmals gemacht hätte waren die Ergebnisse beeindruckend. Die weissen Stücke verwandelten sich in eine leicht braune weiche Masse, die mit Freude verspeisst wurde. Nachdem der Satz erfolgreich geleert war ging es nochmals zum See. Das Wasser immer noch 20° C war aber nichts für mich, zudem herrschte eine leichte Brise die das ganze noch etwas kühler machte. Den Kindern machte das wenig aus. Sie Plantschen Sprangen ins Wasser und schwammen noch einige Zeit. Dan wurde es ihnen aber auch zu kalt und sie verzogen sich ins Haus, da es schon langsam wieder Zeit zum Abendessen wird. So verging wieder ein Tag und Morgen scheint das Wetter gleich zu sein. Wir freuen uns schon darauf.
Freitag, 14.7.2017
In der Nacht und am Morgen hat es leicht geregt. Die Bewölkung lockerte sich aber dann leicht auf und teilweise schien die Sonne. Die Temperaturen lagen aber leicht unter denen von Gestern. Nach dem Frühstück spielten die Kinder wieder vor dem Haus. Tuulia und ich beschäftigten uns weiter mit dem sammeln von Holz und zerschneiden. Die Bäume von gestern habe ich nun in kleinere Stücke zersägt und gespalten. Das Holz wird nun in der Garage aufgeschichtet und wird in einem Jahr dann genug trocken sein um verbrannt zu werden.
Nach dem Mittagessen gab es Sauna und Schwimmen für die Kinder. Um 18.00 Uhr hatten wir einen Termin mit Erkki dem Hausbauer. Wir liessen uns die diversen technischen Details der Wärmepumpenheizung Boiler und der Abwassertanks erklären. Interessant war auch zu erfahren was es in der Gegend alles gibt und wo ist Krankenhaus und gibt es einen Arzt in Puumala. Alles dauerte rund zweieinhalb Stunden bei Kaffee und Kuchen.
Samstag 15.7.2017
Heute strahlte die Sonne wieder vom Himmel. Es wird wieder langsam wärmer. Bei rund 17° C fuhren Tuulia und ich zum Einkaufen nach Puumala. Der Rest der Familie blieb im Ferienhaus. Puumala ist für die Umgebung die Einkaufsstadt. Alle Leute in den Ferienhäusern kommen mit dem Auto oder dem Schiff in die Stadt. Dementsprechend herrschte reger Betrieb am Hafen. Ein kleiner Markt bereicherte das emsige Treiben. Es war sogar ein Saunabus am Markt parkiert. Ob er benutzt wurde oder nicht kann ich nicht beurteilen, da ich keine Leute gesehen habe die einstiegen. Das Kamin jedenfalls war noch eingeklappt.
Als erstes suchten wir einen Laden auf der allerlei technische Artikel verkaufte. Ich brauchte für meine Motorsäge eine neue Kette. Darnach besuchten wir noch die Holzkirche die die viert grösste von Finnland ist. Die dritte und heutige Kirche wurde im Mittsommer 1832 eingeweiht. In den Jahren 1961 und 62 wurde sie saniert so weit wie möglich der ursprünglichen Gestalt nachgebildet. Die letzten Sanierungsarbeiten wurde in den Jahren 2006 und 2007 ausgeführt. Die Gestaltung des Inneren der Kirche mit ihren sparsamen Verzierungen beschränkt sich auf das Wesentliche. Die Kirche ist sehr schlicht ohne jegliche Bilder.
Nun war der nächste Programmpunkt Einkaufen. Es hat einen grossen Supermarkt wo man alles für den täglichen Gebrauch einkaufen kann. nach dem verstauen im VW Bus durfte der obligate Kaffee natürlich nicht fehlen.
Es war nun Zeit langsam wieder zurück zu fahren. Es sind nur 10 km bis zum Ferienhaus. Kurze Zeit danach gab es Mittagessen und anschliessend war dann die die Kleinen wieder Baden und Sauna angesagt. Die Zeit vergeht jeden Tag sehr schnell, da wir meistens nicht vor neun Uhr frühstücken. Nachtruhe ist, da es ja meistens noch recht hell ist, nicht vor 23-23.30 Uhr. Die letzte Nacht erwartete die Familie, da sie Morgen Nachmittag zurückfliegen.
Montag, 17.7.2017
Als ich am Morgen aufstand war Tuulia bereits Draussen am Äste schnetzeln. Ich machte mir Frühstück und zog nach dem Lesen der Online Ausgabe des Zürcher Unterländers ebenfalls auf das Arbeitsfeld. Ich hatte vom Vortag noch etliche dicke kleineres Bäume zum zerlegen. Mit der Motorsäge ging das zügig. Die vielen Holzstücke habe ich dann in der Garage aufgeschichtet. Inzwischen ist ein ansehnlicher Haufen entstanden, der nun zuerst trocknen muss bevor man das Holz verbrennen kann.
Das Wetter ist nicht mehr so schön wie gestern. Hie und da kam ein leichter Regen, aber es ist wenigstens warm. Gegen Mittag fuhren wir nach Puumala in die Stadt. Zuerst hatten wir noch viel Abfall und Karton entsorgt. In Puumala leben rund 2.800 Menschen; im Sommer verdreifacht sich die Einwohnerzahl jedoch wegen der vielen Feriengäste, die ihre Sommerhäuser beziehen. Auf die 1.200 ganzjährig bewohnten Häuser im Gemeindegebiet kommen mehr als 3.700 Mökkis.(Ferienhäuser) Handel und Tourismus sind auch die größten Wirtschaftszweige der Gemeinde; von großer Bedeutung sind auch die Land- und Forstwirtschaft und die holzverarbeitende Industrie, in der 24 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt sind. In einem Restaurant nutzen wir die Gelegenheit das Mittagsbuffet zu geniessen.
Nach dem Mittagessen mussten wir noch eine Kleinigkeit zum Essen kaufen. Nicht fehlen durfte für mich ein Eis und für Tuulia der Kaffe und Kuchen. Nun wurde es Zeit zurückzukehren. Am Nachmittag herrschte starker Wind mit leichter Bewölkung. Ich benutze die Gelegenheit die vielen Terrassen und Treppen mit einem Schutz zu versehen. (Samiperl Finish) Die ersten 5 Liter waren schnell verstrichen. Beim anschliessenden Regen zeigte sich der Perleffekt der das eindringen von Feuchtigkeit in das Holz verhindert und damit die Haltbarkeit verlängert. Es ist nun 22.00 Uhr und Tuulia sitzt weiterhin auf ihrem Hocker und zerschneidet Äste. Dazwischen hat es mal kräftig geregnet, was sie aber nicht störte, da sie bestens in einen Plastikmantel verpackt ist. Ich schaue Frauenfaustball.
Sonntag, 16.7.2017
Herrlicher wolkenloser Himmel erwartete uns beim Aufstehen. Die Familie musste heute früh aufstehen. Gepackt wurde gestern schon, aber mit einem Ferienhaus gibt es doch einige Sachen zu erledigen. Tuulia und ich sind noch geblieben. Um 11.15 Uhr fuhren sie Richtung Helsinki um um 16.30 Uhr die Finnair nach Zürich zu besteigen. Wir haben den ganzen Tag Äste geschnitten. Es war herrlich warm, was mich dann auch zum Baden ermunterte. Ein Tag zum geniessen trotz den Arbeiten.
Mittwoch, 19.7.2017
Ein Tag zum Vergessen. Es war trübe und vor allem Sau kalt. (11 °C. ) Dies hielt Tuulia nicht davon ab noch die restlichen Äste zu verarbeiten. Ich machte nochmals eine Runde im und ums Haus herum um zu kontrollieren, dass alles in Ordnung ist. Im Laufe des Morgens gab es immer wieder kleine Regengüsse. Nach dem Mittagessen waren wir dann soweit um Richtung Pori zu fahren. Wettermässig hatten wir alles. Regen, Sonne und Bewölkt aber vor allem blieb es kalt. Zwischen Puumala und Mikkeli sah ich plötzlich einen Elch, der über die Starsse wollte, dann aber wieder abdrehte. Mit einer Mittagspause und einem Kaffeehalt erreichten wir nach gut sieben Stunden Pori. Es war bereit zehn Uhr abends gewesen. Es waren rund 450 km. Die Geschwindigkeit lag zwischen 80 und 100 km abwechselnd je nach Signalisation.
Nach dem Frühstück habe ich die nähere Umgebung zu Fuss erkundet. Tuulia ist unermüdlich am Schnetzeln. Unten einige Bilder der Natur.
Am Nachmittag habe ich noch die von Tuulia bereitgestellten grösseren Bäume mit der Handsäge geschnitten. Ich genoss aber auch die angenehmen Temperaturen zum Ausruhen. Lesen und Berichte schreiben waren eine willkommene Abwechslung im Alltag. Ich habe die Zeit auch genutzt um das Wohnmobil vom Sand zu befreien. Die Wege sind nicht asphaltiert sondern mit feinerem oder gröberen Kies gestreut. Der Platz vor dem Haus ist ebenfalls gesandet. Somit schleppt man die feinen Körner ins Wohnmobil. Mit dem Staubsauger war die Arbeit schnell erledigt. Um 16.00 Uhr kam dann ein Gewitter immer näher. Ein kurzer Regenschauer brachte mit der von hinten einbrechenden Sonne eine mystische Stimmung über dem See.
Donnerstag, 20.7.2017
Da wir mitten in der Stadt wohnen ist es nicht so ruhig wie in den letzten Wochen. Ich war relativ früh wach (07.30 Uhr). Nach dem Frühstück fuhren wir etwas Ausserhalb der Stadt in ein Einkaufszentrum. PRISMA ist eine Warenhauskette mit einer riesigen Auswahl. Man bekommt alles was man sich wünschen kann. Ich kaufte mir etwas geräucherten Fisch zu mitnehmen. Bei den Schuhen fand ich noch ein Paar Schuhe die mir gefielen. Ansonsten haben wir diverse Lebensmittel eingekauft zum Mitnehmen und auch für Tuulia für die nächsten Tage. Zum Mittagessen fuhren wir zum Golfklub in YYteri. Der ist rund 10 km Richtung Meer gelegen. Ein wunderschöner Platz mit einem herrlichen Lounasbuffet.
Ohne einen Kilometer zu fahren kamen wir vom Hohen Norden in den Süden. Kilometerlanger Sandstrand und Meer. Nur die Temperaturen waren nicht gerade südlich. Es war zwar schön uns rund 18 °C aber es blies ein giftiger Wind. Yyteri (schwedisch: Ytterö) ist der Stadtteil Nummer 60 der finnischen Stadt Pori in der Landschaft Satakunta. Bekannt ist der Ort vor allem für seinen Strand. Yyteri liegt etwa 17 Kilometer vom Stadtzentrum Poris entfernt. Der Strand erstreckt sich auf einer länge von sechs Kilometer an der Ostsee. Der Strand gilt in seiner Form als einer der größten in den nordischen Ländern.
Nach dem vollschlagen des Bauches brauchten wir noch einen kleinen Spaziergang am Meer. Per Zufall gab es da ein kleines Restaurant wo man auch Eis bekommen konnte. Zum Glück. Auf dem grossen Parkplatz packte Tuulia ihre sieben Sachen in den Koffer. Sie wird Morgen in Pori bleiben, während um 17.00 Uhr die Finnlady auf mich wartet. Ich stellte plötzlich fest, dass der Kühlschrank nicht mehr funktionierte. Nach wenigen Minuten stellte ich fest, dass gar kein Gas läuft. Ich hatte gestern bei der Hinfahrt eine Begegnung mit einer Schwelle, die anscheinend den Crashsensor auslöste. Nach dem drücken des Knopfes am Gastank lief alles wieder wie geschmiert.
Freitag, 21.7.2017
Heute ist mein letzter Tag in Finnland. Gleich nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg nach Helsinki. Tuulia wird noch weitere zwei Wochen in Pori bleiben. Gemütlich machte ich mich auf den Weg Richtung Süden. Der Verkehr war mässig obwohl es eine Hauptstrecke Nord-Süd ist. In Nakkila musste ich noch tanken. In der Nähe von Humppila wollte ich im Prisma noch Eis einkaufen zum mitnehmen. Der Tiefkühler ist nun voll. Da es bereits 11.30 Uhr war entschloss ich noch in Humppila an der Glas Manufactur zu stoppen um etwas Mittag zu Essen. Früher noch als wir hier durchfuhren wurde noch Glas geblasen. 1952 wurde die Manufactur von drei Glasbläsern aus Nuutajärvi gegründet. Verschiedene berühmte Glasbläser wie Tauno Wirkala waren hier tätig. 1986 wurde die Glasfabrik von der Glasfabrik Nuutajärvi übernommen. Inzwischen wird schon einige Jahre kein Glas mehr geblasen. Inzwischen ist es ein kleines Einkaufscenter für Finnische Produkte geworden. Iittala Glas, Marimekko Kleider und Fiskars sind allgegenwärtig. Aber es beinhaltet auch ein gutes Restaurant, das jeweils Mittags das Finnische Lounas Buffet anbietet.
Es sind nun noch rund 140 km bis nach Helsinki. Mit gemütlichen 80 km Geschwindigkeit "bretterte" ich in die Hauptstadt von Finnland. Vuosaari der Frachthafen von Finnland war mein Ziel. Er liegt etwa 14 km östlich von Helsinki. Die Route zu den nordischen Märkten verläuft jetzt durch den Vuosaari-Hafen. 2008 wurde der neue Hafen von Helsinki eingeweiht, der zu den modernsten in der Ostseeregion zählt. Das gewaltige Hafenprojekt kann als einen historischen Meilenstein in der Stadtentwicklung Helsinkis bezeichnet werden. Der Hafen entlastet die schwierige Verkehrssituation der Hauptstadtregion und stellt einen Triumph für die Umwelt und die Wirtschaft dar. gegen 14.30 Uhr erreichte ich das riesige Terminal. Ohne Verzögerung bekam ich am Schalter alle meine Unterlagen und das in Deutscher Sprache. Perfekt organisiert hielt ich drei Tickets in den Händen und gleichzeitig ein gelbes Plakat (Elektrizität). Die Einordnung war auf Linie 11 hinter einem weiteren Wohnmobil. Nach kurzer Wartezeit konnten wir bereits ins Schiff fahren. Ich war kurz nach 15.00 Uhr bereits in meiner grossen Kabine.
Ich hatte genügend Zeit mich zu organisieren. Die Kabine ist gross, da sie vier Plätze hat. ich musste diese nehmen, da keine Zweierzimmer mehr zur Verfügung standen. Der Preisunterschied ist aber gering. So ging ich langsam auf das oberste Deck um bei schönstem Wetter aber starkem Wind die Abfahrt zu geniessen. Pünktlich auf die Minute legte die Finnlady am Quai ab.
Nachdem ich die vielen bewachsenen Steininseln bewunderte wurde es Zeit zum Nachtessen. Ich war auf nichts besonderes vorbereitet, da in den letzten Jahren das Buffet Mittelmässig war. Ich hatte ja das Essen vorbestellt und wurde positiv überrascht. Ich hatte das Essensticket ja bereits bekommen und darauf stand auch meine Tischnummer. Mein Tisch war dementsprechend als reserviert markiert und nicht besetzt. Das Buffet war ein Hammer. So war ich mir das früher von den finnischen Schiffen gewohnt. Seit Jahren war das aber nicht mehr so. Finnlaines hat seit dem sanftem Umbau des Schiffes im letzten Jahr auch den Service stark verbessert. Es war ein Augenschmaus und die Auswahl wurde schwer gemacht. Vollgefressen habe ich im Zimmer noch das Fussballspiel der Frauen zwischen Deutschland und Italien angeschaut. gegen Mitternacht bin ich eingeschlafen.
Samstag, 22.7.2017
Ich habe auf dem Schiff gut geschlafen. Als ich in der Nacht wach wurde musste ich in der N acht überlegen wo ich eigentlich bin. So ruhig lief das Schiff. Am Morgen musste ich mich nicht beeilen. Der Frühstücksbrunch und das Mittagessen wurde erst um 09.30 Uhr geöffnet. So konnte ich noch in Ruhe Duschen und um halb zehn zum Essen gehen. Nun galt es eine Strategie zu entwickeln. Von 09.30 - 11.00 Uhr war Buffet ausgerichtet auf Frühstück. 11.00 - 13.00 Uhr mit der Komponente Mittagessen. So nahm ich mir zuerst etwas Lachs, Aufschnitt und Brot. Kaffee gehörte natürlich auch dazu. Um 12.00 Uhr gab es Vorspeise mit Salat und Fisch und anschliessend noch Warmes Essen mit Ente und Fisch. Dazu wenig Füllstoffe, denn es sollte auch noch zum Dessert reichen. so war ich schlussendlich gesättigt aber nicht Voll gefressen. Der Nachmittag verbrachte ich mit Homepage und Fussball schauen. Schon war es wieder Zeit für das Abendessen. Es gab nochmals ein exzellentes Buffet. Mir ist auf dieser Seefahrt klar geworden, dass ich nie eine Kreuzfahrt machen werde. nicht wegen der langen Reise sondern wegen dem Essen. Ich kann einfach an den guten Sachen nicht tatenlos vorbei gehen.
Wir näherten uns Travemünde. Das Wetter anfänglich noch schön änderte sich langsam in ein gleichmässiges Grau. Dazu kam Regen. Es wurde wieder Dunkel. Ich musste mich zuerst daran gewöhnen. Kurz vor der Einfahrt kam der Lotse.
Immer wieder faszinierend ist die Einfahrt in die Trave zum Anlegeplatz. Schon von weitem sah man bunte Lichter. Ein Volksfest war trotz nassen Bänken im vollen Gange. Vom Schiff aus sah man die vielen Stände und vor allem hörte man die laute Musik. Langsam bewegte sich die Lady zum Anlegeplatz
Das Schiff wird kurz vor dem Anlegen um 180 ° gedreht und das auf engstem Raum. Die Einfahrt an den Quai ist dann nochmals Zentimeterarbeit des Kapitän. Pünktlich um 21.30 Uhr war das Schiff in Travemünde. Keine 10 Minuten nach dem Anlegen war ich schon unterwegs. Mein Entscheid in Travemünde auf dem Parkplatz zu fahren wo wir schon vor der Fahrt nach Malmö standen war richtig. Diesmal war er aber ziemlich voll. Es hatte aber trotzdem noch Platz für mich.
Sonntag, 23.7.2017
Auch heute Morgen sah es noch trostlos aus. Es war zwar im Gegensatz zu Finnland warm, aber es Regnete. Ich habe entschlossen, dass ich nicht noch nach Breslau fahre. Ich hätte noch drei Spiele der Nationalmannschaft gesehen. Dafür war mir der Weg zu lange. Ich hatte nun Zeit und entschloss mir einen langehegten Wunsch zu erfüllen. Ich wollte einmal die Meyer Werft in Pappenburg sehen. Hier werden pro Jahr zwei Kreuzfahrtschiffe ausgeliefert. Da ich es nicht eilig hatte wollte ich keine Autobahn verwenden. Ich machte mich also auf eine lange Fahrt bereit. Da es Sonntag war hatte ich nicht viel Verkehr. Norddeutschland ist flach. So kann man lange Strecken keine Dörfer und Lichtsignale. Man kommt zügig voran. Die Strecke ist wunderschön. Immer wieder dichte Wälder die man durchquert. Dazu auch viele Eichenalleen. Ein wahres Naturparadies. In Hamburg passierte die halbe Stadt und war nahe an den Kontainerterminals und Kranen. Ohne Stau kam ich zügig voran. Die Strecke war abwechslungsreich und die Zeit verging wie im Fluge. Gegen 17.00 Uhr erreichte ich Papenburg.
Montag, 24.7.2017
Heute stand der Werftbesuch auf dem Programm. Ich hatte am Vorabend noch im Internet recherchiert. Auf der Homepage der Werft kann man über einen Link, der zur Stadtmarketing führt, Tickets vorreservieren. Was mich aber erschreckte war die Mitteilung dass die ganze Woche ausgebucht sei. War der Weg vergebens gefahren worden ? Ich entschied am Morgen früh zum Büro zu laufen das auf einem alten Schiff integriert ist.
Als ich eine viertel Stunde vorher da war standen schon einige Leute da und warteten. Ich reihte mich in die Kolonne ein mit einem gemischten Gefühl. Ich hatte wenig Hoffnung. Als ich aber an die Reihe kam stand ich vor einer netten älteren Frau und fragte schüchtern nach einer Führung. Sie bat mich kurz auf die Seite zu stehen. Nach kurzer Zeit händigte sie mir eine Eintrittskarte für die erste Führung um 10.30 Uhr aus. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich hatte wenig Hoffnung. Ein Bus holte uns (ca. 60 Personen) ab und brachte alle zum Besucherzentrum das ganz neu erstellt wurde. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Bei der Anfahrt war zu erst die riesige Halle zu sehen 530 m lang, 125 m breit und 74 m hoch eine imposante Erscheinung. .
Es existieren zwei Hallen. In der älteren werden aber keine Schiffe mehr gebaut. Der Guide führte uns kompetent durch die Ausstellung und informierte uns auch mittels eines Filmes über den Bau der Schiffe. Pro Jahr verlassen zwei Schiffe das Dock. Es sind bis heute mehr als 40 Kreuzfahrtschiffe gebaut worden. Nach dem Bau müssen die Schiffe über die Ems ins Meer gebracht werden, was eine weitere Herausforderung ist. Am Nachmittag bin ich auf der Landstrasse weiter Richtung Kassel gefahren. Es regnete und regnete und zweitweise hatte es richtig Wasser auf der Strasse. Nach Paderborn gab es einen riesigen Windpark. Man sah aber nur die Säulen, da die Turbinen in den Wolken waren. Ich bin nun in Holzmiden auf einem grossen Stellplatz an der Ems.
Dienstag, 25.7.2017
Regen-Regen-Regen-Regen-Regen-Regen-Regen usw.
Das habe ich noch nie erlebt. Seit Samstagabend hat es nur geregnet in allen Variationen. Zum Glück fahre ich die ganze Zeit, ansonsten hätte ich wahrscheinlich Pilze zwischen den Zehen oder Schwimmhäute. Heute bin ich weiter unterwegs Richtung Süden. Von Papenburg versuchte ich es weiter auf den Land Strassen. Es war aber etwas mühsam, da immer wieder Lastwagen oder dann auch Landwirtschaftliche Gefährte unterwegs waren. So programmierte ich mein Navi um auf Autobahn. Das ging eine weile gut, dann kamen Baustellen und damit Stau. Es ging aber immer vorwärts, sodass nach etwa einer Viertelstunde das Nadelöhr passiert war. So kam ich gegen 17.00 Uhr in Volkach am Main an. Diesen Platz kannte ich schon von früher. Ich konnte im Sport1 gerade noch die Niederlage der Schweizer Nationalmannschaft im Faustball an den World Games miterleben. Ich werde hier übernachten und Morgen noch kurz nach Schlüsselfeld (30 km) zu Morelo fahren. An meinem Dachfenster ist die Verdunklung ausgehängt.
Mittwoch, 26.7.2017
Heute war ich bei Morelo und habe mir meine Verdunklung auf dem grossen HEKI einhängen lassen. In Finnland sind plötzlich Schnüre sichtbar gewesen und man konnte die beiden Teile nicht mehr verschieben. Da ich schon mal hier bin wollte ich auch noch die Dichtigkeitsprüfung machen. Am späten Nachmittag fahre ich nochmals ein Stück bis Walldürn. Dort gibt es einen Stellplatz und feine Filets. Hiermit endet meine Fahrt die nun genau einen Monat gedauert hat.